(mit Thomas Gschwend und Roni Lehrer)
Politische Vierteilahresschrift, 59(3): 493-519
Die Wahlabsichtsfrage, populärwissenschaftlich auch als Sonntagsfrage bezeichnet, wird kritisiert, weil mit ihr der Stimmenanteil der Alternative für Deutschland (AfD) nicht valide zu messen sei. Wir argumentieren, dass alternative Messinstrumente, die Verzerrungen aufgrund von sozialer Erwünschtheit berücksichtigen, besser geeignet sind. Dazu testen wir erstmalig drei alternative Messmethoden - das doppelte Listenexperiment, die kreuzweise Randomisierte-Antwort-Technik und die Weisheit-der-Vielen-Methode - hinsichtlich des geschätzten AfD-Stimmenanteils und vergleichen sie mit der klassischen Sonntagsfrage. Unsere Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Weisheit-der-Vielen-Methode eine kostengünstige und gute Erweiterung der politikwissenschaftlichen Fragebatterie ist.
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English Version:
(with Thomas Gschwend and Roni Lehrer)
German Political Science Quarterly, 59(3): 493-519
In Germany, the standard vote intention survey item has come under attack because it failed to correctly measure the vote share of the German party “Alternative für Deutschland” (AfD). We argue that alternative measurement techniques that aim to reduce social desirability bias are better suited for this task. We test three measurement techniques to forecast AfD vote share - a double list experiment, the crosswise-model randomized response technique, and the wisdom of crowds design - and compare their performance to the standard vote intention item. Our results indicate that the wisdom of crowds design is an easily implementable and promising addition to political scientists’ toolbox of survey items.